Karoline WOLFF, geb. Wolff
geboren am 8. Mai 1897 in Aurich
Straße: | Leerer Landstraße 18 |
Todesdatum: | unbekannt, am 10.05.1942 Deportation nach Lublin |
Todesort: | Belzyce |
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Karoline Wolff, geb. Wolff, wurde als 2. Kind von Selly Wolf und Henriette Wolff, geb. von der Walde, am 8. Mai 1897 geboren. Ihr Vater war ein in Aurich und darüber hinaus bekannter Viehhändler und Schlachter. Karoline hatte elf Geschwister, von denen nur drei den Völkermord überlebten. Für ihre Mutter und einige ihrer Geschwister wurden am 9. November 2012 Stolpersteine in Aurich in der Lilienstraße 9 verlegt.
Karoline heiratet Martin Wolff (1994-1942). Martin Wolff wurde am 24. September 1894 mit seinem Zwillingsbruder Abraham in Aurich als Kind von Wolff Abraham und Rosetta Wolff geboren. Er arbeitet im Viehhandel seines Vaters mit und führt nach dessen Tod den Betrieb weiter. Martin und Karoline Wolff haben fünf Kinder: Roesel, Hildegard, Hannelore, Wolfgang und Selly. Im Juli 1934 zieht Martin Wolff mit seiner Familie nach Sandhorst in ein Nebengebäude von Gut Eschen. Auf Betreiben des Kreisbauernführers Trauernicht strengt der Landesbauernführer einen Prozess zur Aberkennung der „Bauernfähigkeit“ des Menko Dieken an. Dieser Prozess geht schließlich vor das Landeserbhofgericht in Celle, zieht sich über 2 ½ Jahre hin und endet zum Glück für Menko Dieken mit der Einstellung des Verfahrens. Am 10.10.1939 werden Martin Wolff mit Frau Karoline und Söhnen Wolfgang und Selly auf der Liste der im Kreis Aurich und Stadt Aurich gemeldeten Juden aufgeführt. Auch nach den traumatischen Erlebnissen des Terrors in der Reichspogromnacht bleibt die Familie in Aurich. Martin Wolff wird – vermutlich aufgrund seiner Kriegsverletzung – nicht wie die meisten jüdischen Männer nach der Pogromnacht in Sachsenhausen inhaftiert. In der Zeit des zunehmenden Naziterrors gegen die jüdische Bevölkerung wird die Familie auseinandergerissen. Ihre beiden älteren Töchter Rösel und Hildegard können nach England bzw. Palästina auswandern. Hannelore, ihr 3. Kind, geht nach Berlin in eine jüdische Schule für Kindergärtnerinnen; die beiden Jungen Wolfgang und Sally werden nach Köln in ein jüdisches Kinderheim geschickt. Karoline muss im Februar 1940 Aurich verlassen und zieht mit ihrem Mann und ihrer Mutter nach Weimar, zunächst in die Kaiserin Augusta Straße 57. Später wohnt sie bei ihrer Schwester Ilse Gutmann. Ihr Mann Martin wird verhaftet, in das KZ Buchenwald verschleppt und am 23.März 1942 in Bernburg ermordet. Die Tochter Hannelore kann den Völkermord überleben, da sie auf Schindlers Liste gesetzt wird. Die Söhne Wolfgang und Selly werden ermordet. |
Recherche und Eingabe: Hans-Jürgen Westermayer (Stand 21.03.2013) |
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Foto:
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– Karoline und Martin Wolff – Gut Eschen ca. 1930 |
Opfergruppe: | Juden |
Quellen: | |
Literatur: | Laura Hillman, „I Will Plant You a Lilac Tree: A Memoir of a Schindler’s List Survivor“ (2006). Die Übersetzung erschien im Jahre 2019 im Eckhaus Verlag Weimar unter dem Titel „Ich pflanze einen Flieder für dich“ (ISBN 978-3-945294-31-4) |
Patenschaft: | Prof. Dr. Helga de Wall |
Verlegetermin: | 21. Februar 2013 |