Manfred Jakob COHEN
geboren am 14. März 1930 in Aurich
Straße: | Wallstraße 33 |
Todesdatum: | Unbekannt, Deportation nach Minsk am 18.11.1941 |
Todesort: | Minsk |
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Manfred wird am 14.03.1930 in Aurich geboren. Er ist das dritte Kind der Eltern Jakob Moses Cohen und Hannchen geb. Wolff und hat drei weitere Geschwister: David, Minka (Mia) und Martha. Zwei weitere werden noch geboren, ein Junge vor ihm. Er stirbt am Tag der Geburt, Zilla stirbt 1939 nach 12 Tagen.
Manfred wächst in einer regen großen Familie auf, einbezogen die zahlreiche Verwandtschaft aus Onkeln und Tanten, welche fast in Rufweite wohnen. Seine Eltern verarmen zusehends. Sie müssen ihr Haus in der Wallstraße 33 aufgeben und in das noch in jüdischem Besitz befindlichen Haus Zingelstr. 3 der Samson-Brüder am 6.09.1939 umziehen. Im Februar 1940 müssen alle Juden Aurich verlassen. Manfred und seine Schwester Martha müssen in ein jüdisches Kinderheim nach Köln in der Lützowstraße 55. Ihre Eltern ziehen am 28. 4.1940 nach Bremen-Vegesack in die Alte Hafenstraße 23. Sie müssen dort Zwangsarbeit leisten und können sich um ihre Kinder nicht kümmern. Vor Ostern 1941 schließt das o.g. Kölner Heim. Er und seine Schwester kommen in ein anderes. Zu Pessach sind sie bei den Eltern in Vegesack. Am 27.10.1941 schreibt die Mutter an ihre geflüchteten Geschwister: „Wir werden nun auch die Kinder wieder zu uns nehmen. Martha kommt aus der Schule [=Ende der achtjährigen Zeit in der jüdischen Volksschule] und Manfred soll nicht alleine in Köln bleiben [d.h. er kann keine Schule mehr besuchen].“ Am 18.11.1941 muss Manfred mit seiner Schwester und seinen Eltern in einen Zug zu einer Sammelstation nach Hamburg steigen, der anschließend nach Minsk Weißrußland fährt. Die Familie lebt im Ghetto in einem von der deutschen Besatzung abgetrennten Gebiet, welches zuvor die weißrussische Judenschaft bewohnt. Diese wird kurz vor Beginn der Deportation aus dem Reich, Mitte November, vollständig ermordet. Am 28. Juli 1942 setzen die deutschen Besatzer erstmals mobile Vergasungsanlagen ein. Möbelwagen, in deren mit Häftlingen vollgepferchten Laderaum Auspuffgase geleitet werden. Es werden alle nichtarbeitsfähigen Lagerinsassen, das sind Manfred und seine Schwester, umgebracht. |
Recherche: Jörg Peter Eingabe: Hans Jürgen Westermayer (Stand 24.01.2018) |
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Foto: | Manfred Jakob Cohen 1937 (Foto Chana Nahari) Manfred Jakob Cohen 194o (Foto Chana Nahari) Geburtsurkunde Manfred Jakob Cohen |
Opfergruppe: | Juden |
Quellen: | – Nds. Landesarchiv Aurich, Rep 107 Nr. 1786 – Dokumente der Nachkommen – Interviews mit Zeitzeugen. |
Literatur: | |
Patenschaft: | Familie Beninga-Arendt |
Verlegetermin: | 20. Oktober 2016 |