Rosi Hoffmann geb. Ronsheim

Veröffentlicht: 5. Februar 2010 von westermayer in Verlegung

Rosi HOFFMANN geb. RONSHEIM
geboren am 21. April 1911 in Abterode

Straße: Wallstraße 20
Todesdatum: Überlebt, Flucht in die USA 1939
Todesort:
Rosi Ronsheim wird am 21. April 1911 in Abterode bei Eschwege/Nordhessen geboren. Sie ist das erste Kind der Eltern Jacob Ronsheim, von Beruf Viehhändler, und Bertha geborene Goldschmidt.Sie heiratet am 14.01.1938 Dr. Manfred Hoffmann aus Aurich. Ihre Eltern sind zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben, denn sie erscheinen nicht als Tauzeugen.
Rosi ist von Beruf Verkäuferin. Vor der Heirat wohnte sie in Aurich in der Norderstraße 18.Ihr Mann hat Praxis und Wohnhaus in der Wallstraße 24. Am 30. September 1938 verliert er per 4. Verordnung zum Reichsbürgergesetz seine Approbation. Er darf sich nicht mehr Arzt, sondern nur noch Krankenbehandler nennen.In der Reichspogromnacht stürmen SA-Leute ihre Wohnung und zerstören sämtliche Praxisgegenstände, Türen und Fenster und entwenden weitere Wertgegenstände. Zuvor schlägt eine Pistolenkugel über ihrem Bett in die Wand ein. Ihr Mann wird mit vielen anderen festgenommen und in das KZ Sachsenhausen gebracht.

Am 9.03.1939 besteigt sie mit Ehemann, Schwiegereltern, Schwager, Schwägerin und deren Eltern ein Auswandererschiff in Hamburg. Am 17.03. kommen sie in New York an. Beim Einlaufen stirbt ihre Schwiegermutter Lina.

Howard ein Monat alt, die Eltern Manfred und Rosi Hoffmann 1942

Sie wohnt mit ihrer Familie in Chicago. 1942 wird Sohn Howard geboren. Es müssen schwere und wirtschaftlich enge Jahre gewesen sein. Wohnung und Praxis waren über einem Laden in der Devon Avenue, einer stark befahrenen Ausfallstraße. Alle schlafen in einem Raum. Wohnzimmer und Praxis-/ Patientenempfang sind ein Raum. Zusätzlich lebt ihr Schwiegervater Lazarus Louis, in Amerika Witwer geworden, mit in der kleinen Wohnung.

Bild 2 – v. li. Carol Kain, Evelyn (Schwiegertochter zu Rosi), Rosi, Gertrude Gidansky in den 70ern

Sie stirbt am 3. 05. 1974 in Cook, Illenois.

Recherche: Jörg Peter
Eingabe: Hans Jürgen Westermayer
(Stand 3.01.2018)
Foto: Fotonachweis: Nr. 1, 2  Carol Kain
Opfergruppe: Juden
Quellen: – Staatsarchiv Aurich: Rep. 20 Nr. 743
– Meldeblätter
– Kennkarten
– Korrespondenz mit Nachkommen
Literatur:
Patenschaft: Sparkasse Aurich-Norden
Verlegetermin: 23. Oktober 2017

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