Wolfgang Martin Wolff

Veröffentlicht: 20. November 2010 von westermayer in Verlegung

wolfgang-wolff-steinWolfgang Martin WOLFF
geboren am 7. Juli 1926 in Aurich

 

 

 

 

Straße: Leerer Landstraße 18
Todesdatum: unbekannt, am 10.05.1942 Deportation nach Lublin, am 31.10.1942 für tot erklärt
Todesort: Majdanek,
Wolfgang Wolff ist das vierte Kind von Karoline (*1897-1942) und Martin Wolff (1894-1942). Er wird am 7. Juli  1926 in Aurich geboren.

Sein  Vater arbeitet als Schlachter und Viehhändler im Betrieb seines Vaters Wolff Abraham Wolff (1858-1926) und führt nach dessen Tod den Betrieb weiter.

Wolfgang wächst zunächst mit den Geschwistern Roesel, Hildegard, Hannelore und Selly in der Leerer Landstraße 18 auf und zieht dann mit seiner Familie nach Sandhorst zum Gut Eschen. Als sie die Wohnung dort verlassen müssen, zieht er mit seinen Eltern in die Marktstraße 4.

Als die letzten jüdischen Bürger gezwungen werden, Aurich zu verlassen, schicken seine Eltern ihn zusammen mit seinem jüngeren Bruder Selly im Februar 1940 in ein jüdisches Kinderheim in Köln (Jüdisches Waisenhaus in Köln-Braunsfeld, Aachener Straße 443). Als Hannelore Wolff im April 1942 aus Berlin zu ihrer Mutter nach Weimar zurückkehrt, wohnen ihre Brüder Wolfgang und Selly bereits wieder bei der Mutter.

Am 10. Mai 1942 wird Wolfgang mit seiner Mutter und den Geschwistern Hannelore und Selly  nach Lublin deportiert.  Er  lebt zunächst mit ihnen im dortigen Ghetto. Dort muss er mit seinem Bruder Selly unter unmenschlichen Bedingungen im Steinbruch arbeiten.

Hannelore Wolff schildert in ihrem Buch „I will plant you a lilac tree“ (2005) wie der damals 16-jährige Wolfgang mitten in der Nacht aus der Ghetto Wohnung – angeblich für einen kurzen Arbeitseinsatz – abgeholt wird. Er kehrt nie wieder zu seiner Mutter zurück. Hannelore muss am nächsten Tag erfahren, dass Wolfgang nach Majdanek deportiert wurde. Über das weitere Schicksal von Wolfgang ist nichts bekannt. Wolfgang wird ermordet oder ein Opfer der unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen im KZ Majdanek.

Wolfgangs Mutter Karoline wurde nach der Deportation nach Lodz (10.05.1942) in Belzyce ermordet. Sein Vater Martin wurde verhaftet, da er als Jude unerlaubterweise mit dem Fahrrad fuhr, zunächst in Buchenwald inhaftiert und am 12. März 1942 in der „Tötungsanstalt“ Bernburg ermordet. Sein Bruder Selly wurden im KZ Budzyn ermordet.

Seine Schwester Roesel konnte 1939 nach England auswandern, der Schwester Hildegard gelang 1940 die Flucht nach Palästina, die Schwester Hannelore konnte den Lagerterror überleben, da sie auf Schindlers Liste gesetzt wurde.

 

Gunter Demnig mit Schülern und Lehrer Friedhelm Veith von der Berufsfachschulklasse Bautechnik der BBS Aurich II. Hans-Jürgen Westermayer verliest eine Biographie.

Das Haus Leerer Landstraße 18

Jörg Peter mit einem Foto von Wolfgang und Selly Wolff.

Verlesung weiterer Biographien

Die vor dem Haus Leerer Landstraße 18 verlegten Stolpersteine für Familie Wolff. Fotos Günther Lübbers

Recherche und Eingabe: Hans-Jürgen Westermayer
(Stand 21.03.2013)
Foto:  Laura Hillman, I will plant you a lilac tree (2006), S. 34
Opfergruppe: Juden
Quellen:
Literatur:
Laura Hillman, „I Will Plant You a Lilac Tree: A Memoir of a Schindler’s List Survivor“ (2006). Die Übersetzung erschien im Jahre 2019 im Eckhaus Verlag Weimar unter dem Titel „Ich pflanze einen Flieder für dich“ (ISBN 978-3-945294-31-4)
Patenschaft: 10b Realsschule Aurich, Jahrgang 1971
Verlegetermin: 21. Februar 2013

Selly und Wolfgang Wolff

 

 

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