8. Stolpersteinverlegung am 27.01.2015

Veröffentlicht: 2. Februar 2015 von westermayer in Verlegung

Presseberichte

Am 27. Januar 2014 wurden 36 weitere Stolpersteine in der Auricher Innenstadt verlegt. Damit sind nun insgesamt 220 Gedenksteine verlegt. Auch die 8. Verlegung war keineswegs Routine, sondern ein besonders eindrucksvolles Erlebnis – vor allem durch die Teilnahme von Verwandten der Familien, für die die Steine verlegt wurden. Jair Wolff reiste aus Israel an, um der Verlegung des Steines für seine Vater und weitere Familienmitglieder beizuwohnen. Sein Vater wollte nicht nach Aurich zurückkehren, schickte aber seinen Sohn Jair Wolffals Vertreter.

Sehr erfreulich war auch, dass an den ersten Verlegestellen über 70 Bürgerinnen und Bürger diese Aktion mit ihrer Anwesenheit würdigten.

Einzelheiten zu den Biografien der Opfer und ihrer Familienangehörigen finden sich auf dieser Homepage unter „Biografien“.
Verlegt werden Solpersteine vor folgenden Häusern:
Osterstraße 30 – 1 Stein
Wallstraße 14 – 8 Steine
Wallstraße 16 – 5 Steine
Marktstraße 16 – 4 Steine
Wallstraße 56 – 11 Steine
Große Mühlenwall Str. 1 – 7 Steine

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Vor dem Hotel Hochzeitshaus mit unseren dort untergebrachten Gästen aus Argentinien, Israel und den Niederlanden

Osterstraße 30, der erste Verlegeort am 27.01.2015 – gleich neben dem Stein für Sophie Seckels. Der Stein für sie war der erste Stolperstein, der der (vor über drei Jahren) in Aurich verlegt wurde.

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Karoline Leers – Osterstraße 30
Patin: Angelika Enders

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Gunter Demnig vor dem Haus Osterstraße 30 und die dort versammelten Teilnehmer der Verlegung

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Rechts: Angelika Enders, Patin des Stolpersteines für Karoline Leers beim Vorlesen der Biographie

Die nächste Verlegestelle ist vor dem Haus Wallstraße 14

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Abraham Wolffs – Wallstraße 14
Pate: Förderverein Historisches Museum Aurich
Betty Wolffs geb. Wallheimer – Wallstraße 14
Patin: Helga Oldermann
Wolff Benjamin Wolffs – Wallstraße 14
Paten: Edith und Rainer Gleibs
Isaak Salomons – Wallstraße 14
Patin: Dr. Hedwig Hangen
Erna Salomons geb. Wolffs – Wallstraße 14
Patin: Irmtraut Hausmann
Thea Salomons – Wallstraße 14
Pate: Kirchengemeinde Viktorbur
Benno Baruch Wolffs – Wallstraße 14
Paten: Liesel und Dietmar Thiel
Wilhelm Wolff – Wallstraße 14
Pate: SPD-Fraktion im Auricher Stadtrat

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Die Teilnehmer der Verlegung und (links) Wolfgang Neiweiser, der unsere Verlegungen
seit vielen Jahren musikalisch begleitet.

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Links: Gunther Demnig bei der Verlegearbeit. Rechts: Brigitte Weber, Dr. Hedwig Hangen (Patin für Isaac Salomons)
und Brigitte Junge präsentieren Tallit und Siddur aus dem Fundus des Historischen Museums Aurich.

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Links: Laura Lindena und Florian Linnemann von der Kirchengemeinde Victorbur (Patin für Thea Salomons) verlesen die von der Jugendgruppe recherchierten Biographien von Familie Salomons.
Rechts: Helga und Hajo Oldermann mit einem 1992 in Aurich entstandenen Foto von Benno Baruch Wolffs beim Empfang im Rathaus mit dem damaligen Bürgermeister Wolfgang Ontijd.

Die nächste Verlegestelle liegt vor dem Haus Wallstraße 16.

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Gelle Wolff – Wallstraße 16
Patin: Anita Schürmann
Friedrich Hoffmann – Wallstraße 16
Paten: Almut und Jürgen Richter
Rachel Hoffmann geb. Wolff – Wallstraße 16
Pate: Markus Schulte-Hötzel
Menno Hoffmann – Wallstraße 16
Pate: Johann-Peter Schmidt
Mirjam Hoffmann – Wallstraße 16
Pate: Klasse Gymnasium Ulricianum

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Links: Hans-Jürgen Westermayer beim Verlesen der Biografie von Gelle Wolff.
Rechts: Lynn Frühling, Dirk Zimmermann, Mattes Schmidt und Timon Uecker vom Grundkurs Geschichte der Klasse 11 des Gymnasiums Ulricianum Aurich tragen die Biografien der Familie Hoffmann vor.

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Links: Dr. Sandra Weferling mit Fotos der Kennkarten von Mirjam und Rachel Hoffmann.
Rechts: Schüler des MTK-Kurses Musik, 5. Jahrgang Ulricianum, singen mit ihrer Lehrerin Jutta Glashoff das Lied „Schalom Chaverim“. Die anwesenden Teilnehmer sangen übrigens fast alle mit.

Die nächste Verlegestelle liegt vor dem Haus Marktstraße 16.

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Jakob Abraham Cohen – Marktstraße16
Patin: Frauke Fleßner
Abraham Jakob Cohen – Marktstraße 16
Pate: Gunther Siebels-Michel
Moritz Moses Jakob Cohen – Marktstraße 16
Pate: Dieter Schmidt
Wolff Wilhelm Cohen – Marktstraße 16
Patin: Irmtraut Schulze-Rodenberg

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Links: Hans-Jürgen Westermayer trägt die Biografien der Familie Cohen vor und zeigt ein Foto
von Abraham Jakob Cohen während seiner Ansprache im Rathaus bei Begegnungswoche 1992.
Rechts: Die Schüler der Berufsfachschulklasse Bautechnik der BBS Aurich
mit ihren Lehrern Friedhelm Veith, Stefan Eilers und Hermanus Cornelius

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Links: Gunter Demnig bei seinen Verlegearbeiten.
Rechts: Brigitte Weber und Jair Wolff legen Rosen bei der Steine für die Familie Cohen nieder.

Die vierte Verlegestelle liegt vor dem Haus Wallstraße 56 (zwischen der heutigen Nr. 54/54a).

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Daniel Samuel Wolff – Wallstraße 56
Pate: Ulrich Rehwald
Henny Wolff geb. Hartogsohn – Wallstraße 56
Patin: Ida Fangmeyer

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Links: Hinrich Schmidt, Pate und Rechercheur für Bertha Gottheim trägt die Biografie vor.
Rechts: Brigitte Weber und Dr. Sandra Weferling mit Tito Wolff, Neffe der ermordeten Bertha Gottheim geb. Wolff,
der mit seiner Frau Clara aus Argentinien zur Verlegung angereist ist.

Weitere Steine werden am benachbarten Eingang verlegt.

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Caroline (jetzt: Lea) Wolff verh. Rotfeld – Wallstraße 56
Pate: Amtsgericht Aurich
Ernst (Asher) Wolff – Wallstraße 56
Paten: Elfriede und Günther Lübbers
Senta Wolff – Wallstraße 56
Paten: Rosemarie und Hans-Hermann Harms
Helmut Samuel Wolff – Wallstraße 56
Pate: Konfirmandengruppe der Ev.- Ref. Kirche Aurich
Victor Leers – Wallstraße 56
Pate: Ortsrat Kernstadt Aurich
Sara Leers geb. Goldschmidt – Wallstraße 56
Patin: Margrit Habicht
Caroline Leers – Wallstraße 56
Pate: Arno Wirdemann

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Links: Jair Wolff aus Israel bei der Präsentation des Fotos seines ermordeten Onkels Helmut Wolff.
Rechts: Schülerinnen des Gymnasiums tragen die Biografien vor.

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Links: Konfirmanden der Ev.-ref. Kirche Aurich verlesen die Biografiedaten für Helmut Wolff.
Für ihn hatten sie recherchiert und die Patenschaft übernommen.
Rechts: Jair Wolff dankt für die Verlegung der Steine für seinen Vater und dessen Familie
und drückt seine Freude darüber aus, dass so viele Jugendliche an der Verlegung beteiligt sind.

Die letzte Verlegestelle dieses Tages liegt vor dem Haus Große Mühlenwall Str. 1

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Levy David Wolff – Große Mühlenwallstr. 1
Pate: Ostfriesische Landschaft
Marianne Wolff geb. Salomons – Große Mühlenwallstr. 1
Pate: Arno Wirdemann
Karl Wolff – Große Mühlenwallstr. 1
Pate: Kirchenamt Aurich
Netta Wolff – Große Mühlenwallstr. 1
Patin: Heidrun Gross
David Wolff – Große Mühlenwallstr. 1
Pate: Klaus Gebhard
Max Wolff – Große Mühlenwallstr. 1
Pate: Ingo Mersch-Klock
Gertrud Wolff – Große Mühlenwallstr. 1
Pate: Mathias Riek

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Links: Die Stolpersteine vor ihrer Verlegung an der Stelle, wo früher das Haus gestanden hat.
Rechts: Gunther Demnig bei derVerlegearbeit vor der Großen Mühlenwall Str. 1

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Hans-Jürgen Westermayer präsentiert ein Foto von Max Wolff, welches ihn 1992 bei der
Woche der Begegnung zeigt (links, daneben auf dem Foto übrigens Max Cohen und Meinhard Wolffs).

Am Nachmittag dieses Tages, dem 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz, wird im Gemeindezentrum der ev. – ref. Kirchengemeinde eine Ausstellung zu den Biografien der Opfer, für die heute Stolpersteine verlegt wurden, eröffnet.

Bei der Gedenkfeier am Abend ist die Reformierte Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt. Wolfgang Freitag
(Deutsch-Israelische Gesllschaft) eröffnet die Veranstaltung und zitiert Worte von Bernie Wallheimer,
der Auschwitz überlebte und ein neues Leben in Israel beginnen konnte. Er stellte in einer Ansprache
anlässlich eines Besuches in Aurich fest, dass die jüdische Kultur einst fester Bestandteil der Auricher
Gesellschaft war, die von den jüdischen Bürgern nie als Gegensatz zu ihrer Umgebung empfunden wurde,
die aber nun unwiederbringlich verloren ist.

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Links: Wolfgang Freitag bei seiner Ansprache           Rechts: Ingo Bockelmann und Emma Brunken,
die die Feier musikalisch mit einfühlsamen Bloch Interpretationen bereichern.

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Links: Ein Blick in die Kirche          Rechts: Schüler des Geschichtskurse von Sebastian Berger am
Gymnasium Ulricianum Aurich verarbeiten in einem eindrucksvollen Film die Erinnerungen
einer Zeitzeugin an die Verbrennung der Thorarollen auf dem Auricher Marktplatz.

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Links: Konfirmanden der ev.-ref. Gemeinde erläutern die Symbolik des Davidsterns.
Rechts: Die Preisträger, deren Facharbeiten mit dem Schalom-Chaver-Preis ausgezeichnet wurden.

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Jair Wolff (rechts) trägt – deutlich bewegt – stellvertretend für seinen Vater Ernst Wolff dessen Bericht vor, in dem er
mit einfachen Worten von den Grauen der Konzentrationslager und dem Verlust seiner Familie berichtet.
Zum Abschluss der beeindruckenden Feier sprechen Jair Wolff und Tito Wolff das Kaddisch Gebet.
Gerade die Anwesenheit der beiden Angehörigen von Opfern, für die Gedenksteine verlegt wurden,
gab der Feier einen persönlichen und sehr berührenden Charakter.

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Nach der Feier findet die Ausstellung über die Auschwitzopfer in den Gemeinderäumen große Beachtung.Scan0135 OZ, 28.01.15 S. 1 Scan0136 ON, 28.01.15 S. 1 Scan0137 Ostfr. Kurier 29.01.15 SKMBT_C22015012808300 ON, 28.01.15 S. 2 SKMBT_C22015012808350 OZ, 28.01.15 S. 2 SKMBT_C22015012913160 OZ, 29.01.2015 SKMBT_C22015012913161 ON, 29.01.2015

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